Die Schlange (nicht nur) als Symbol des mystisch Weiblichen

Die Schlange (nicht nur) als Symbol des mystisch Weiblichen

Es gibt wohl kaum ein Tier, das so sagenumwoben ist, wie die Schlange. In der Geschichte ihrer Bedeutung hat sie einige kulturabhängige Transformationen erlebt. Sei es im antiken Griechenland, Rom oder Persien – überall galt sie als ein besonderes Wesen, das mit verschiedenen Gottheiten und Charaktereigenschaften verbunden wurde. In den christlichen Ländern hat die Schlange einen schlechten Ruf, denn bekannterweise war sie es, die in der Schöpfungsgeschichte Adam und Eva dazu verleitete, die Frucht vom Baum der Erkenntnis zu essen. In den asiatischen Ländern hingegen wurde und wird sie weiterhin aufgrund ihrer Weisheit und Scharfsinn verehrt.  

Ihr Deutungsspektrum reicht von der treuen Begleiterin verschiedener Erlösergottheiten und Symbol für Fruchtbarkeit, bis hin zu ihrer Rolle als Vermittlerin zwischen Himmel und Erde, Erde und Unterwelt. Darüber hinaus wird sie mit den Elementen Erde und Wasser, als auch insbesondere mit dem kosmischen Baum assoziiert. Sie steht für den Natur-Instinkt, die aufwallende Lebenskraft, unkontrolliert und undifferenziert. Die Rede ist von potenzieller Energie und einem animierenden Geist. Gleichzeitig steht sie jedoch auch für Macht, List, Heimtücke, Verschlagenheit, Finsternis, das Böse, die Verdorbenheit und der Versucher. Die Schlange ist die personifizierte Schicksalsmacht: mutwillig und unbegreiflich.  

Gerade in der Früh-Antike und in matriarchalen Kulturen zählt/e die Schlange zu den meistverehrten Tieren. Grund hierfür ist ihre wiederkehrenden Häutung, die ihr den Ruf unsterblich zu sein einbrachte und sie zum Symbol der erneuernden Lebenskraft erhob. Ihr sichtbarer Beweis von den Gesetzen der ewigen Wiederkehr machten sie zum heiligen, weisen und allwissendem Tier, das in enger Beziehung zur Frau - der Lebensspenderin - stand. Beispielsweise die Schlangen- und Zyklusgöttinnen Athene und Medusa, zumal ihre Symbolik eng mit der des Mondes verknüpft war, da er sich wie sie periodisch erneuerte. (mehr hierzu)

„In pelasgischer und mykenischer Zeit galt Athene als die Schlangengöttin par excellence. Ihr Mythos sagt, dass sie mit dem Gift der Schlange töten und heilen konnte, was den Weisheitsaspekt der Schlange hervorstreicht. Auch das Schlangenhaupt der Medusa ist in diesem Zusammenhang zu sehen, welche laut Jutta Voss die Zyklusgöttin war; die Schlangen auf ihrem Kopf seien der Zyklus als "geistiges Prinzip" - die Schlange deutet sie als Ursymbol der sich ewig erneuernden Kraft des weiblichen Blutes. Sie begleitet alle weiblichen Gottheiten und die große Mutter, und häufig ist sie so dargestellt, dass sie sie umwindet oder von ihnen in den Händen gehalten wird. Hier hat sie dann auch die weiblichen Charakteristika des Geheimnisvollen, Rätselhaften und Intuitiven. “ (Quelle)

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Natürlich blieb es nicht dabei und die Medusa wurde fortan zweckentfremdet und ging als sogenannte „kastrierende Medusa“ in die Geschichte ein. Schuld daran war… Na, wer wohl? Richtig, das Patriarchat.

„Eine weitere patriarchale Aneignung des ehemals matriarchalen Schlangensymbols tritt in der psychoanalytischen Symboldeutung am Beispiel der Medusa zutage. Der Mythos erzählt, dass der Anblick des Gorgonenhauptes den Betrachter zu Stein erstarren ließe. Der alles sexualisierende Freud legte das Erstarren als Erektion aus, die für den Mann die Versicherung, nicht kastriert zu sein sei. Im Gegensatz dazu interpretiert Klaus Theweleit das Medusenhaupt als Ausdruck der weiblichen Potenz, mehr noch als "Symbol der männlichen Furcht vor ihrer nicht kastrierten "schrecklichen" sexuellen Potenz", als Kastrationsangst des Mannes. Denn wie, so fragt Theweleit, kommen "die vielen phallusartigen Gebilde an das Medusenhaupt? Doch nicht, weil ihm etwas fehlt, sondern weil es etwas einbehalten hat: all die Schwänze, die versucht haben, die weibliche Potenz zu unterdrücken".“ (Quelle)

Die Schlange als mystisch weibliches Wesen und Symbol für Fruchtbarkeit und Weisheit taucht gerade in den Kollektionen von VIKA JEWELS immer wieder auf. Grazile Armbänder, wunderschön verspielte Ohrringe und Ketten, aber auch Ringe hat die Ukrainerin im Repertoire.  Auch ihr ganz persönliches Schlangen Tattoo, das sich um ihren rechten Unterarm windet, verrät bereits ihre Begeisterung für das seit Jahrtausenden verehrte Tiersymbol und dessen vielfältigen kulturell-religiösen Interpretationen.

Wandelbar und aufregend, so könnte man Vika’s Kollektionen wohl ebenfalls bezeichnen und der Nachhaltigkeitsaspekt kommt in der Schlangensymbolik ebenfalls zum Tragen. Schließlich handelt es sich bei dem Schmuckmaterial um recyceltes Sterlingsilber, das somit auch zu „neuen“ Leben erweckt wurde und sich in den (Konsum-)Kreislauf einfügt. Auch die Verpackungen bestehen aus recyclebarem Material, wie alten Stoffresten, aus denen bereits wunderschöne Schmucksäckchen entstehen.



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Gerade während ihren längeren Aufenthalten auf Bali, hat die Designerin und gleichzeitig Geschäftsführerin besonders viel Kontakt mit der Schlange und ihrer Bedeutung für Mensch und Kultur erhalten. Denn wie bereits zu Beginn gesagt: in den asiatischen Ländern wird sie seit jeher aufgrund ihrer Scharfsinns und Weisheit verehrt. Natürlich kommen die gefährlichen Riesen-Würmer dort auch weitaus öfters vor, als in unseren heimischen Gefilden. Vielleicht auch ein Grund, weshalb wir Europäer, oder im Kleinen gesprochen: wir Deutschen, ein wenig mehr Respekt vor dem echsenartigen sagenumwobenen Wesen haben. Nur eine Theorie, aber sicherlich nicht allzu abwegig.

Außerdem hat die Bibel ihren Teil dazu geleistet, dass viele von uns ihre erste frühkindliche Assoziation mit diesen Wesen, als Verführer*innen und Grund allen Übels – der Vertreibung aus diesem angeblich ach so großartigen Paradies – haben. Kein guter Start, zugegeben!

Lasst euch von der unglaublichen Kraft und Energie dieses wunderbaren Wesens überzeugen und schaut mal bei Vika’s Snake Collection vorbei. Sinnlicher und edler kann man ihrer Symbolik wohl kaum Ausdruck verleihen. Bei dem Anblick dieser Schmuckstück wird schnell klar, wieso sie seit Anbeginn unserer Geschichte eine solche Anziehungskraft auf das menschliche Auge hat. Ihr filigraner, geschwungener Körper passt sich darüber hinaus wunderbar der Haut und weiblichen Körperformen an.

It’s (more than) a match!

 

 

NADINE studierte nach dem Abitur an der Universität in Bonn Romanistik (B.A.) und Internationale Geschichte der Neuzeit (M.A.). Aktuell arbeitet sie als freie Autorin, Ghostwriterin und Model, um genug Zeit für ihre Recherchen, Gedanken und ihre Leidenschaft, das Schreiben, zu haben. Das Reisen ist eine ihrer größten Leidenschaften, ebenso wie die Liebe zu Literatur-, Kultur- und Sprachwissenschaften. Während einer ihrer Reisen fand sich den Weg zu sich selbst über Meditation und Achtsamkeit. Auf ihrem Blog und Instagram, als auch auf Facebook teilt sie diese und weitere persönliche Erlebnisse aus ihrem Alltag als bisexuelle Frau und erzählt von vergangenen Erfahrungen aus ihrer offenen Beziehung.