Walpurgisnacht – Hexennacht – Mainacht

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Bis heute feiern wir in verschiedenen Regionen Deutschlands den 1. Mai. Für die einen ist es weiterhin die traditionelle Walpurgisnacht, für die anderen der Tanz in den Mai. Aber alle sind mit dem Brauchtum eines großen Lagerfeuers bekannt. Egal ob Mai Feuer oder Hexenfeuer, darüber hinaus kennen einige von uns die Tradition des Maibäume Klauens/Stellens. Gerade Hexen spielen in der mittelalterlichen sowie neuzeitlichen Erzählung eine wichtige Rolle. Warum das so ist, erfahrt ihr im Folgenden.

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Die allgemeine kulturhistorische Bedeutung der Walpurgisnacht

Die Walpurgisnacht, auch Walpurgisfest genannt, ist traditionelles Brauchtum in Nord- und Mitteleuropa. In dieser Nacht wird der Frühling begrüßt und der Winter verabschiedet. Bereits die Kelten feierten diesen Brauch, als das Siegesfest der Sonne (Beltane). Die germanischen Völker erbrachten ihrem Gott Wotan zu diesem Anlass auch Opfergaben.

Der Glaube daran, dass böse Dämonen und Geister in eben dieser Nacht, ein letztes Mal bevor der Winter sich endgültig verabschiedet, ihr Unwesen treiben. Das große Feuer half zudem symbolisch dabei, die finsteren Gestalten und Geister zu vertreiben. Außerdem ranken sich um die Mainacht wilde, mystische Legenden. Angeblich sollen Hexen in dieser Nacht mit dem Teufel eine Orgie gefeiert haben.

 Nach heutigen Maßstäben war die verwendete „Hexensalbe“, eine Mischung aus verschiedenen Nachtschattengewächsen, wie z.B. Mutterkorn, Misteln, Bilsenkraut, Johanniskraut, Stechapfel, Tollkirschen und Schierling, wohl ein Rauschgift und verschaffte den Damen ein euphorisierendes und zugleich aphrodisierendes Erlebnis Damit sollen die Frauen ihre „Fluggeräte“ eingerieben haben, auf denen sie dann ums Feuer geritten sind.

Jede/r von uns, der/die bereits einmal high war, weiß wohl wie die folgenden Erlebnisberichte zustande gekommen sind. Klingt nach einer intensiven Wahrnehmung, Schärfung der Sinne, Anregung der Fantasie und wallendem Blut – Lust. Vielleicht hatten sie eine Orgie mit dem Teufel, in ihrer Vorstellung bestimmt.

Woher der Name? Wer war eigentlich Walburga?

Walburga war eine gelehrte Frau und zugleich Äbtissin eines Nonnenklosters und hatte entgegen jeder Erwartung weder mit Hexerei noch dem Teufel zu tun. Papst Hadrian II. war es, der sie schließlich heilig sprach. Wann? Am 1. Mai (870 n. Chr.) – richtig!

Aber wieso genau wurde Walburga eigentlich heiliggesprochen? Zahlreiche Wundertaten waren der Grund hierfür, weshalb sie außerdem als Schutzpatronin der Seefahrt und gegen böse Geister gilt. Spoiler: ihre Heiligsprechung ist am Ende nur eine Legitimation von heidnischen Bräuchen für die Kirche gewesen.

Nachdem die Kirche versuchte, den heidnischen Brauch zu unterdrücken in Form von Verboten und vorzeitigen Abholzung massenhafter Birken, zumal diese traditionell für den Mai-Brauch benötigt wurden (ja, ernsthaft!!), entschieden sie sich dazu, dem 1.Mai eine neue Symbolkraft zu verleihen.

„Die heilige Walburga stand für Unschuld und Gottesehrfurcht, sie vollbrachte wundersame Heilungen und wurde von den Christen als Schutzheilige gegen Krankheiten, Seuchen, Tollwut und Missernte verehrt. Und da es in der Hexennacht auch um die Vertreibung der bösen Geister, die Vorbeugung gegen Krankheit und Seuchen sowie das Beschwören von Fruchtbarkeit geht, passte die Heilige Walpurga wunderbar ins neue Bild für den Feiertag.“ (Quelle)

Schade. Aber immerhin zeigt es, dass der Brauch eine Existenzberechtigung erreichen konnte und sich eben nicht hat ausmerzen lassen. Die Verabschiedung der Jahreszeiten spielt für viele Menschen eine große Rolle, denn sie ist Teil ihrer Spiritualität. Unsere innere Uhr richtet sich nicht bloß nach Tag und Nacht, sondern eben auch nach Sommer oder Winter.

Viele von uns kennen es: im Winter sind wir oft in uns gekehrt, lassen mehr passieren und fühlen uns teilweise eher antriebslos als getrieben. Erlebtes wird verarbeitet und der Fokus nach innen gerichtet. Im Sommer hingegen fühlen wir uns überwiegend energiegeladen, haben Lust etwas zu erleben. Wir erleben aktiv und schaffen neue Erinnerungen. Natürlich tun wir das im Winter auch, aber eben auf eine andere, reflektierte und weniger abgelenkte Weise.

Einige von uns flüchten im Winter nach Asien oder Lateinamerika, vielleicht auch Afrika. Hauptsache unterhalb des Äquators, der Sonne hinterher. Manche möchten dieses Energielevel aus dem Sommer halten und verfallen im Winter in der Heimat schneller in depressive Verstimmungen oder zehrende Lethargie.

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Der Hexenbegriff in der Spiritualität

Die Jahreszeiten beeinflussen unser Leben unseren Alltag unsere Stimmung enorm. Ihrem Wechsel ein Fest zu widmen und böse Geister ziehen zu lassen, erscheint wie ein schönes reinigendes Ritual. Der Begriff „Hexe“ ist traditionell negativ belegt, im spirituellen Sinne hingegen nicht. Frauen, die sich heute als Hexe bezeichnen, würden einige von uns wohl als Heilerin titulieren. Viel Kräuterwissen, Mondphasenkalender statt Terminplaner, Vertrauen auf allgegenwärtige Energien und die eigene Intuition statt rationales Abwägen und faktenbasierte Sachlichkeit.

Über die Autorin:

Nadine Primo lebt in Berlin und ist selbstständig als freie Autorin, Redakteurin und Content Creatorin tätig. Als Vertreterin der queeren Community teilt sie auf ihrem Blog und Instagram persönliche Erlebnisse aus ihrem Alltag als bisexuelle Frau und macht auf anhaltende Ungerechtigkeiten im Patriarchat sowie mentale Gesundheit, allen voran Depressionen, aufmerksam.

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